Kategorie: HEIMATVERLUST

  • Schmallenberg – Auschwitz – Schmallenberg

    Hans Frankenthal, als Sohn jüdischer Eltern in Schmallenberg (Sauerland) 1926 geboren, konnte bis zum Jahr 1933 relativ unbeschwert aufwachsen. Diskriminierung und Repressalien wurden ab November 1938 unerträglich, aber eine Ausreise scheiterte. 1940 musste er die Schule verlassen und begann eine Schlosserlehre. Mit seinem Bruder Ernst wurde er 1943 nach Auschwitz deportiert und musste in Monowitz […]

  • Eine Leerstelle: Heimatverlust und Ermordung

    Wer jüdische Friedhöfe besucht und sich die Grabstelen und Inschriften ansieht, dem fallen, auch wenn er / sie keine hebräischen Schriftzeichen lesen kann, die verschiedenen Formen, Größen und Gestaltungen der Steine auf. Hin und wieder stößt man dann auf Grabmale im Querformat, auf denen nur eine Seite – sei es in deutscher, hebräischer oder in […]

  • 1948 – “unsere heilige Pflicht…”

    Am 23. Mai 1948 veröffentlichte das Organ des Jüdischen Zentralkomittes in der britischen Besatzungszone, “Wochenblatt”, einen Mobilisierungs-Aufruf…: “Der Staat Israel ruft alle Jugendlichen von 17 bis 35 Jahren, einschließlich kinderloser Verheirateter, auf, sich sofort zur jüdischen Armee in Israel zu melden…” Am 6. Juni 1948 versammelte sich die jüdische Jugend im Landes Rheinland-Westfalen im Gemeindesaal […]

  • Heimatsuche in der 2. und 3. Generation

    Die Nachfahren der Überlebenden, Ermordeten oder Geretteten wissen meist wenig über die ursprüngliche Heimat ihrer jüdischen Familie; sie suchen – oftmals vergebens – nach Spuren und Erinnerungszeichen. Deshalb begrüßen viele Nachkommen deutscher Juden auch die Stolpersteine des Künstlers Günther Demnig in vielen deutschen Städten, am letzten frei gewählten Wohnort. Auch andere Erinnerungsorte können eine wichtige Bedeutung für diese […]

  • Rheda – Nahariya – Kfar Vradim

    „Am 17. Februar 1921 kam ich zur Welt als viertes Kind von Gertrud und Dr. Otto Meyer, in Rheda, Westfalen. Mein Vater war Jurist, betrieb aber eine Fabrik in Rheda. Meine Familie gehörte zum deutschen Mittelstand. Mein Vater kämpfte für das deutsche Vaterland im ersten Weltkrieg, erhielt das Eiserne Kreuz und wurde 1917 zum Leutnant […]

  • „eine Zierde der Stadt…“

    Die  1900 eröffnete Dortmunder Synagoge war ein prachtvoller Bau an zentraler Stelle der Stadt. Sie hatte 750 Sitzplätze für Männer im Erdgeschoss und 450 für Frauen auf den Emporen. Als Synagoge mit liberalem Ritus besaß sie auch eine Orgel. Der Dortmunder Oberbürgermeister nannte in seinem Grußwort die Synagoge eine „Zierde der Stadt, für Jahrhunderte berechnet“. Das Ende […]

  • „Oktober-Deportation“ 1938

    „Polen-Aktion“ hieß im Nazi-Jargon die Abschiebung Tausender in Deutschland lebender polnischer Juden im Oktober 1938. Reichsweit wurden ungefähr 17.000 Juden polnischer Herkunft mit ihren Familien in den Morgenstunden verhaftet. Fast alle großen deutschen Städte erlebten Razzien und Verhaftungen: von beispielsweise 600 Personen in Dortmund, 420 in Essen, 70 in Gelsenkirchen, 55 in Bottrop, 361 in […]

  • „Rückkehr auf Zeit“

    Zum schwierigen Prozess der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit gehören seit dem Beginn der 1960er Jahre die persönlichen Begegnungen zwischen vertriebenen Juden und anderen Deutschen im Rahmen kommunaler und bürgerschaftlicher Besuchsprogramme. Seit Mitte der 1980er Jahre wurden solche „Besuchswochen“ auch in Westfalen zum Bestandteil regionaler Erinnerungs- und Versöhnungsaktivitäten zahlreicher westfälischer Städte und Gemeinden, etwa in Arnsberg, Meinerzhagen, […]

  • Jenny Aloni: „Abschied“

    Jenny Aloni: „Abschied“

  • Jüdische Sportler in den 1920er und 1930er Jahren

    Nach einem Jahrzehnt relativ unbeschwerten Miteinanders jüdischer und nichtjüdischer Sportlerinnen und Sportler änderten sich die Verhältnisse ab 1933 dramatisch. Jüdische Vereine wurden dann für die jüdischen Sportler wieder viel wichtiger. Ein Beispiel: der Fußballer und Leichtathlet Erich Gottschalk aus Bochum…

  • Heinrich Heines „Denk ich an Deutschland…“ – rezitiert von Imo Moszkowicz

  • Aprilboykott 1933 in Dortmund

    Man hatte den Kindern gesagt, dass sie am 1. April 1933, dem Tag des Boykotts, nicht in die Schule kommen sollten. Selbst der Schuldirektor war der Meinung, dass das Leben der jüdischen Kinder nun gefährdet sei. Eines Nachts wurden an jedem jüdischen Geschäft, an jedem Haus, das einem Juden gehörte, große Plakate angebracht. Auf jedem […]

  • Originalmanuskript der Erinnerungen

    Yehiel Ilsar, geboren und aufgewachsen in Dortmund, flüchtete als 20-jähriger nach Frankreich, um später von dort nach Israel zu emigrieren. Der letzte Auslöser für die Flucht, wie er in seinen »Memoiren eines Neunzigjährigen« beschreibt, war die Verhöhnung der geliebten Muttersprache durch die laut kreischende Stimme Adolf Hitlers, vor der es kein Entrinnen gab, eine Verunglimpfung […]

  • „Nur ein Datum“? Der 5. Oktober 1937

    In das schmale Gepäck für den Weg in die Emigration packte der 17-jährige Richard Frankenstein auch die aktuelle heimische Zeitung. Ihre Ausgabe vom 5. Oktober 1937 enthielt keine Sensationen, vielleicht wollte er sie unterwegs lesen, vielleicht sollte sie ihn an diesen Tag erinnern. Dass es der Tag der berühmten »Quarantäne-Rede« Franklin D. Roosevelts sein würde, […]

  • Eine „glückliche Insel“ für jüdische Jugendliche?

    In sogenannten Hachscharah-Lagern bereiteten sich jüdische Jugendliche in den 1930er-Jahren auf Palästina vor – lernten Landwirtschaft und Hebräisch und betrieben ihre Ausreise. Jenny Rosenbaum (später: Aloni) aus Paderborn berichtet über das Leben und die Diskussionen dort. (Foto: Jenny-Aloni-Archiv, Paderborn)   Neues über ein Hachschara-Lager in Westerkappen/Münsterland hier!    

  • „Amerika ist ihr Bestimmungsort…“

    Ein stolzes Schiff streicht langsam durch die Wellen Und führet unsre deutschen Brüder fort Der Ostwind weht die weißen Segel schwellen Amerika ist ihr Bestimmungsort. So auf dem Verdeck zu stehen, Nach der Heimat hinzusehen: Amerika, zu fernen Kolonien Seht ihr sie übers große Weltmeer ziehn? Da ziehn sie hin! Wer wagt ́s danach zu […]

  • Freiheit und Wohlstand durch Auswanderung

    Die Auswanderung bot der ärmeren Bevölkerung zu allen Zeiten die Möglichkeit eines neuen und vielleicht besseren Lebens. Im 19. Jahrhundert waren unter den Auswanderern aus Deutschland auch viele Juden. Die meisten von ihnen suchten ihr Glück in den USA. Amerika war in der populären jüdischen Vorstellung ein Symbol der Freiheit und Gleichheit. Begeisterte Briefe von […]

  • Neue Heimat im gelobten Land

    »Nächstes Jahr in Jerusalem! « — dieser Wunsch beschließt seit Jahrhunderten traditionell den Sederabend zu Beginn des Pessachfestes. Mit der zionistischen Bewegung wurde er zur realen Hoffnung auf ein jüdisches Heimatland. Für die 60.000 Menschen, die 1933 aus Deutschland nach Palästina kamen, war es in erster Linie ein Zufluchtsort vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Dort hatte […]

  • „Kindertransport-Kinder“

    Nach der Pogromnacht im November 1938 gab es in England Sympathiekundgebungen für die deutschen Juden. Jüdische und christliche Gruppen schlugen die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen vor. Die Jüdische Gemeinde sagte die geforderten Garantiesummen zu, und die Regierung erlaubte die Einreise von Kindern unter 17 Jahren ohne Begleitung. Mehr als 10.000 unbegleitete Kinder wurden mit […]

  • Fluchtpunkt Shanghai

    Der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich und die Pogromnacht ließen 1938 die Zahl der Fluchtwilligen weiter anschwellen. Viele Staaten verschärften ihre Einreisebedingungen. Eine letzte Chance war nun Shanghai. Für die damals „offene Stadt“ benötigten die Flüchtlinge weder Pässe noch Einreisevisa, weder Aufenthaltsgenehmigungen noch Arbeitserlaubnisse, weder Kapitalnachweise noch Landegelder. Auch ein „Affidavit“, eine Bürgschaft für […]