Weltweit führend in der Herstellung von Berufskleidung war im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die Bielefelder Firma »M. Mosberg, Mechanische Fabrik für Arbeits- und Berufskleidung«. 1850 hatte Moses Mosberg eine Stoffhandlung gegründet – unter seinen Enkeln Max und Julius ab 1890 eines der größten Spezialgeschäfte Deutschlands.
Heimathafen der Wandergesellen
Nicht nur Zimmermänner kleidete M. Mosberg ein, sondern auch Dutzende anderer Berufsgruppen, darunter Maurer, Dachdecker, Schornsteinfeger, Bäcker und Köche. Manchesterhosen, Fuhrmannswesten, Lodenjoppen, Barchenthemden, Schutzkittel, Kutschermützen gehörten ebenso zum Angebot wie Uhrketten, Ohrringe, Krawattennadeln, Pfeifen und Werkzeug.
1907 wurde eine neue Fabrik gebaut; 1921 waren über 200 Mitarbeiter bei »M. Mosberg« beschäftigt. Die Maße aller Kunden wurden verzeichnet und aufbewahrt. So konnten Handwerker von jedem Arbeitsort aus maßgeschneiderte Kleidungsstücke nachbestellen.
Die Firmeninhaber entgingen der Verhaftungswelle des November 1938. Max und Julius Mosberg wurden mit ihren Frauen im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet, ihre Söhne entkamen aus Deutschland.
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