Autor: Mareike Böke

  • „Rückkehr auf Zeit“

    Zum schwierigen Prozess der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit gehören seit dem Beginn der 1960er Jahre die persönlichen Begegnungen zwischen vertriebenen Juden und anderen Deutschen im Rahmen kommunaler und bürgerschaftlicher Besuchsprogramme. Seit Mitte der 1980er Jahre wurden solche „Besuchswochen“ auch in Westfalen zum Bestandteil regionaler Erinnerungs- und Versöhnungsaktivitäten zahlreicher westfälischer Städte und Gemeinden, etwa in Arnsberg, Meinerzhagen, […]

  • Originalmanuskript der Erinnerungen

    Yehiel Ilsar, geboren und aufgewachsen in Dortmund, flüchtete als 20-jähriger nach Frankreich, um später von dort nach Israel zu emigrieren. Der letzte Auslöser für die Flucht, wie er in seinen »Memoiren eines Neunzigjährigen« beschreibt, war die Verhöhnung der geliebten Muttersprache durch die laut kreischende Stimme Adolf Hitlers, vor der es kein Entrinnen gab, eine Verunglimpfung […]

  • Wozu Erinnerungen festhalten?

    Die Sehnsucht nach verlorener Heimat kennt viele Formen eines erinnernden Festhaltens des Verlorenen. Meist schiebt sich ein beispielhafter Ausschnitt ins Zentrum: ein Bild, ein Ding, Sprache und Literatur, ein Geruch von Wald oder Großmutters Kochkünste. Auch der Wunsch nach Rückkehr gehört zu den Reaktionen. Die vom NS-Regime vertriebenen Juden hatten ihre gewohnte Lebens- und Arbeitsumgebung, […]

  • Heimatrecht, Bürgerrecht

    Seit wann hatten Juden in Westfalen Heimatrechte? Wie haben sie sie erkämpft? Was führte zum Verlust von Heimatrechten? Haben Juden ein anderes Verhältnis zu ihrer Heimat? Oder ist das schon eine judenfeindliche Annahme? Soweit Juden und Jüdinnen in Westfalen eine von der Mehrheit unterscheidbare Geschichte haben, so geht dies in erster Linie auf die Schwierigkeit […]