„Mein Vaterland! Wie’s mich durchschauert
Bei deines Namens heil’gem Klang!
Mein war, um was ich tief getrauert
In finstrer Zeiten Sturm und Drang.
Nicht bist du frei mir zugefallen
Als Menschenrecht, als göttlich Gut:
Ich habe heiß um dich gerungen
In schwerem Kampf mit Schweiß und Blut.
Und schallt es nun aus Red’ und Schriften:
»Du Fremdling, fort, was suchst du hier?«
Das Leben könnt ihr mir vergiften,
Rein bleibt und treu die Seele mir.
»Ihr könnt mir das Gefühl nicht rauben,
Das freudigstolz die Brust mir schwellt;
Trotz euer: Deutschland über alles,
Ja, über alles in der Welt.“
Jakob Loewenberg:
»Mein Vaterland« 1892