Kategorie: HEIMATRECHT

  • Schmallenberg – Auschwitz – Schmallenberg

    Hans Frankenthal, als Sohn jüdischer Eltern in Schmallenberg (Sauerland) 1926 geboren, konnte bis zum Jahr 1933 relativ unbeschwert aufwachsen. Diskriminierung und Repressalien wurden ab November 1938 unerträglich, aber eine Ausreise scheiterte. 1940 musste er die Schule verlassen und begann eine Schlosserlehre. Mit seinem Bruder Ernst wurde er 1943 nach Auschwitz deportiert und musste in Monowitz […]

  • 1914-1918: „Vaterlandsdienst und Kriegsopfer“

    Zum Nachweis ihrer Zugehörigkeit und intensiven Verbundenheit mit Deutschland verwiesen jüdische Autoren bis in die 1930er Jahre – meistens vergeblich – auch auf ihren großen Einsatz in verschiedenen Kriegen. Der Mathematiker Julius Rothholz zum Beispiel hob in seiner 1925 erschienenen Broschüre „Die deutschen Juden in Zahl und Bild“ die große jüdische Beteiligung an den Freiheitskriegen, an den […]

  • Eine Leerstelle: Heimatverlust und Ermordung

    Wer jüdische Friedhöfe besucht und sich die Grabstelen und Inschriften ansieht, dem fallen, auch wenn er / sie keine hebräischen Schriftzeichen lesen kann, die verschiedenen Formen, Größen und Gestaltungen der Steine auf. Hin und wieder stößt man dann auf Grabmale im Querformat, auf denen nur eine Seite – sei es in deutscher, hebräischer oder in […]

  • Westfalen als Vorhut der „Judenemanzipation“

    Dass die Gleichstellung der Juden auch in Deutschland etwas mit der Aufklärung und der Französischen Revolution zu tun hat, ist ziemlich bekannt. Die Idee der Judenemanzipation verbreitete sich auch in den Nachbarstaaten. Nach und nach gaben sich die meisten Staaten Mitteleuropas Emanzipationsgesetze, die sich in unterschiedlicher Intensität am französischen Vorbild orientierten. Aber Westfalen als Vorhut […]

  • Bilder einer Weltmarke: Max Mosberg

    Bilder einer Weltmarke: Max Mosberg

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  • Schützenfest in Nuttlar

    Zum Schützenfest kam aber von außerhalb eine Kapelle. War das aufregend! Die Hauptsache war, dass sie sehr laut spielte. Dutzende von Kindern folgten den Musikern, wenn sie durchs Dorf zogen, und Erich Jacobs blieb nicht zu Hause. Bereits um 6 Uhr früh weckten die Musikanten die Nuttlarer. Wir Kinder mussten nicht geweckt werden: Wir warteten […]

  • „Westfoahlen“

    „Ick weet en Land met dusentjäöhr’ge Eeken, De Twöge süht man in de Wolken reeken, Wao friee Männer froh ähr Land bebaut, Un fruchtbar iss der Erde düstrer Schaut; Wao gastfrie glemmt dat Füer up dem Herde, Et iss Westfaolenland, dat Land der rauden Erde! Ick weet en Land, wao alle Mann un Jieder In […]

  • „eine Zierde der Stadt…“

    Die  1900 eröffnete Dortmunder Synagoge war ein prachtvoller Bau an zentraler Stelle der Stadt. Sie hatte 750 Sitzplätze für Männer im Erdgeschoss und 450 für Frauen auf den Emporen. Als Synagoge mit liberalem Ritus besaß sie auch eine Orgel. Der Dortmunder Oberbürgermeister nannte in seinem Grußwort die Synagoge eine „Zierde der Stadt, für Jahrhunderte berechnet“. Das Ende […]

  • „Beim Schulrat“ – Deutscher und Jude?

    Wie weit gingen die Anpassungsforderungen an deutsche Juden? In seinem Roman „Aus zwei Quellen“ erzählt Jakob Loewenberg in dem Kapitel „Beim Schulrat“ von einem Gespräch, das der visitierende Schulrat mit dem jüdischen Lehrer Moses Lennhausen führt, der an einem „christlichen Realgymnasium“ unterrichtet. Die Fächer Lennhausens sind aber Deutsch und Geschichte, „Gesinnungsfächer“, wie der Schulrat bemerkt… […]

  • Eine Geiselnahme in Lembeck

    1602 gerieten die jüdischen Kaufleute Jacob Kaufman und Leser Judd bei Dorsten auf dem Gebiet des Schlossherrn von Lembeck in Gefangenschaft. Der Burgherr verlangte ein Strafgeld für die Durchreise – zu Unrecht, denn der Landesherr, Fürstbischof von Münster, gewährte in seinem Gebiet allen Juden freies Geleit. Doch im 17. und 18. Jahrhundert konnten gerade Juden […]

  • Die „Kassiber“ von Lembeck

        In geschmuggelten Briefen – so genannten „Kassibern“ – berieten die 1602 in Schloss Lembeck widerrechtlich festgehaltenen jüdischen Kaufleute Jacob Kaufman und Leser Judd mit ihren Frauen über einen Freikauf. Hier kann man einen Auszug – ein bisschen Original und dann die Übersetzung – anhören:  

  • „Am Versöhnungsabend aber kamen die Christen zu uns…“

    Der Pädagoge und Schriftsteller Jakob Loewenberg (1856–1929) aus Niederntudorf bei Salzkotten schrieb – auf der Basis seiner eigenen Kindheitserfahrungen – immer wieder über das friedliche Zusammenleben von Juden und Christen auf dem Lande: „Wären nicht die Erwachsenen störend dazwischen gekommen, die jüdischen und christlichen Knaben und Mädchen würden in derselben einträchtigen Weise weiter verkehrt haben, […]

  • „Amerika ist ihr Bestimmungsort…“

    Ein stolzes Schiff streicht langsam durch die Wellen Und führet unsre deutschen Brüder fort Der Ostwind weht die weißen Segel schwellen Amerika ist ihr Bestimmungsort. So auf dem Verdeck zu stehen, Nach der Heimat hinzusehen: Amerika, zu fernen Kolonien Seht ihr sie übers große Weltmeer ziehn? Da ziehn sie hin! Wer wagt ́s danach zu […]

  • Freiheit und Wohlstand durch Auswanderung

    Die Auswanderung bot der ärmeren Bevölkerung zu allen Zeiten die Möglichkeit eines neuen und vielleicht besseren Lebens. Im 19. Jahrhundert waren unter den Auswanderern aus Deutschland auch viele Juden. Die meisten von ihnen suchten ihr Glück in den USA. Amerika war in der populären jüdischen Vorstellung ein Symbol der Freiheit und Gleichheit. Begeisterte Briefe von […]

  • Ein Leben zwischen Recht und Willkür

    Das Recht auf Niederlassung musste käuflich erworben werden und war zeitlich befristet. Das bewilligte »Geleit« schützte jedoch nicht immer vor Übergriffen, wie Beispiele zeigen. Der Alltag war oft gleichermaßen geprägt von Recht und Willkür. Ein Verlust der Heimat durch Ausweisung blieb stets gegenwärtig. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten machte sich die Unzufriedenheit oftmals in Angriffen […]

  • Kaisertreu! Und dann?

    Das Jahr 1871 brachte den Juden die volle staatsbürgerliche Gleichstellung, und viele jüdische Deutsche wurden glühende Patrioten. Doch das Kaiserreich verlangte seinen jüdischen Bürgern im Gegenzug die Anpassung an die christliche Mehrheitsgesellschaft ab. Die bürgerliche Schicht assimilierter Juden, die sich im 19. Jahrhundert in Deutschland, auch im ländlich-kleinstädtischen Westfalen entwickelte, war überwiegend konservativ, kaisertreu, vaterländisch […]

  • Heimatrecht, Bürgerrecht

    Seit wann hatten Juden in Westfalen Heimatrechte? Wie haben sie sie erkämpft? Was führte zum Verlust von Heimatrechten? Haben Juden ein anderes Verhältnis zu ihrer Heimat? Oder ist das schon eine judenfeindliche Annahme? Soweit Juden und Jüdinnen in Westfalen eine von der Mehrheit unterscheidbare Geschichte haben, so geht dies in erster Linie auf die Schwierigkeit […]

  • „Unseren Kriegern“ (1914)

  • Skandal in Attendorn

    Mancherorts wurde der Ausschluss jüdischer Bürger in den Satzungen der Vereine festgelegt. So hieß es im Statut der Schützenbrüderschaft Meschede: »Ein jedes, als Schützenbruder aufgenommene Mitglied muss sich zur christlichen Religion bekennen. Ein anderer kann nicht ins Schützenbuch eingetragen werden. Jedoch kann ihm von den Vorgesetzten erlaubt werden, an der Lustbarkeit und am Schießen teilzunehmen.« […]

  • Eli Marcus aus Münster

    Eli (Elias) Marcus war Kaufmann, Schuh- und Antiquitätenhändler und vor allem: westfälischer Mundartdichter. Sein Vater betrieb in Münster an der Rothenburg einen Lederhandel. Er besuchte Grundschule und Realschule in Münster, absolvierte 1870 bis 1872  eine Lehre in Bochum und kam dann nach Münster zurück. Nach Bezahlung von 28,50 Mark erhielt er 1890 das Bürgerrecht der Stadt Münster.Seine erste Frau […]